Zusammenfassung
„Ich habe langsam das Gefühl, daß alles, was ich mache oder denke, wegen der Analyse nicht mehr privat ist — daß alles sozusagen beobachtet wird. Es wird in einer Sitzung herauskommen. Ich habe einen großen Teil meiner Privatheit, meiner Privatsphäre aufgegeben. Es ist eine Ausweitung des anderen Gefühls, daß ich [draußen in der Welt] beobachtet werde, daß die Dinge, die privat sein sollten, ausgestellt sind. Es ist wahrscheinlich eine Folge des Schuldgefühls, der Furcht vor Entdeckung — mit dem Unterschied, daß Sie weder kritisieren noch strafen. Aber dennoch ist die Angst schwer zu überwinden. Ich habe immer noch das Gefühl der peinlichen Verlegenheit und der Demütigung, obwohl hier keine Kritik dabei ist. In gewissem Sinn macht das aus der Analyse eine fast allgegenwärtige Last — daß alles, was ich denke oder mache, an einem bestimmten Punkt bloßgestellt wird. Und es gibt keine Möglichkeit, darum herumzukommen.“
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Wurmser, L. (1998). Schlußfolgerungen für die psychoanalytische und psychotherapeutische Technik. In: Die Maske der Scham. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80457-1_14
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