Zusammenfassung
Die hinreichende Verfügbarkeit von Nahrungsstoffen ist mit eine Grundvoraussetzung für das Überleben von Organismen. Auch die Menschen erkannten recht schnell, daß sie die belebte Umwelt für die Deckung ihres Nahrungsbedarfs nutzen können. Sie erfuhren aber auch, meist durch Versuch und Irrtum, daß diese natürlichen Produkte nicht immer risikofrei waren. Im Laufe ihrer Entwicklung haben die Menschen gelernt, bekömmliche Nahrungsmittel zu erkennen und Risiken zu meiden. Dabei erlernten sie auch, Pflanzen und Tiere zu ihrem Nutzen zu manipulieren. Insgesamt haben sich die Menschen einen großen Erfahrungsschatz mit dem Umgang ihrer Lebensmittel und ihrer Nutzorganismen angeeignet. Drei große Entwicklungsschritte, der Umgang mit dem Feuer, die Seßhaftigkeit und die Industrialisierung haben entscheidende Veränderungen sowohl in der Gewinnung und Verarbeitung von Lebensmitteln als auch in den Verzehrgewohnheiten und Lebensmittelpräferenzen mit sich gebracht. Dieser Wandel vollzieht sich auch heute noch. So werden von einer zunehmenden Anzahl von Verbrauchern naturbelassene, wenig bearbeitete Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs bevorzugt und gewerblich verarbeitete Lebensmittel weitgehend abgelehnt. Andererseits stellen Verbraucher immer höhere Ansprüche an Qualität, Vielfalt und Preiswürdigkeit ihrer Lebensmittel, so daß die Agrar- und Lebensmittelwirtschaft gefordert ist, neue Techniken und ernährungsphysiologische Erkenntnisse in die Lebensmittelproduktion umzusetzen. Hierbei werden häufig neue Bezeichnungen für Lebensmittel kreiert, wie z.B. „convenience food“, „ethnic food“, „designer food“, „healthy food“, „functional food“, „nutraceutical“ oder „novel food“, aber Verbraucher werden viel zuwenig über die Bedeutung dieser Erzeugnisse aufgeklärt und sie stehen diesen Produkten hilflos bis verängstigt gegenüber. In diesem Zusammenhang nehmen die „novel foods“, die neuartigen Lebensmittel, eine besondere Rolle ein. In Deutschland werden mit neuartigen Lebensmitteln vorwiegend Produkte in Verbindung gebracht, die irgendwie mit der Gentechnik in Berührung gekommen sind. Als eine in den Medien heiß diskutierte aber dennoch unbekannte und unverständliche Technik, erscheint sie vielen Konsumenten als mysteriös, unheimlich und gefährlich. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch die häufig sehr kontroversen und emotionalen Diskussionen sowie die tendenziös negative Berichterstattung.
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Jany, KD., Greiner, R. (1996). Chancen der Gentechnik für die Humanernährung. In: Koletzko, B. (eds) Alternative Ernährung bei Kindern in der Kontroverse. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80280-5_5
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