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„Schadstoffe“ in der Muttermilch unter besonderer Berücksichtigung von Ernährungsgewohnheiten

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Alternative Ernährung bei Kindern in der Kontroverse
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Zusammenfassung

Die Vorteile des Stillens, auch gegenüber einer Ernährung des Säuglings mit „voll adaptierter“, also an die Muttermilch weitgehend angepaßter, künstlicher Milch, sind allgemein anerkannt. In der Muttermilch entspricht das Verhältnis von Nährstoffen und Wasser den Wachstumsbedürfnissen und Stoffwechselmöglichkeiten des Säuglings (Elmadfa u. Leitzmann 1990). Gestillte Kinder erkranken seltener an Infektionskrankheiten, da die Muttermilch über spezifische und unspezifische humorale und zelluläre immunologische Komponenten mit antiviraler (z.B. gegen RS- und Rotaviren), antiparasitärer und antiinflammatorischer Wirkung verfügt (May 1988, Schroten et al. 1991, Koletzko 1992). Die natürliche Säuglingsnahrung unterstützt die Besiedlung des kindlichen Darmes mit Lactobacillus acidophilus (Bifidobacterium bifidum), die zu einem indirekten Schutz vor bakteriellen Infektionen führt (May 1988; Hemer 1994). In den ersten Lebensmonaten ist die Darmmukosa für natives Protein durchlässiger als im Erwachsenenalter. Die Proteine der Muttermilch sind für den Menschen spezifisch, der Kontakt mit Fremdeiweiß wird durch das Stillen hinausgezögert. Damit wird eine Sensibilisierung des Kindes, wie sie bei artfremden Nahrungsbestandteilen auftreten kann, weniger wahrscheinlich (Tönz 1978). Kuhmilchallergien sind die häufigsten Allergien im Säuglingsalter (Elmadfa u. Leitzmann 1990). Das Stillen hat zudem psychologische Vorteile. Es trägt zur Ausbildung einer besonderen Mutter-Kind-Beziehung bei und ist für die psychische Entwicklung des Kindes bedeutsam (Bergmann 1991).

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Liebl, B., Griffig, J. (1996). „Schadstoffe“ in der Muttermilch unter besonderer Berücksichtigung von Ernährungsgewohnheiten. In: Koletzko, B. (eds) Alternative Ernährung bei Kindern in der Kontroverse. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80280-5_13

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