Zusammenfassung
Betrachtet man die gesamte vertikal integrierte Wertschöpfungskette bei der postalischen Leistungserstellung, so werden, wie in Kapitel I.3.3.2 ausgeführt, die Eigenschaften eines natürlichen Monopols insbesondere der Einsammlung aus öffentlichen Briefkästen und der Zustellungsebene (eventuell nur in dünn besiedelten Gebieten) zugesprochen. Aus volkswirtschaftlicher Perspektive wirft diese Feststellung einige wichtige Fragen auf: Sollte der postalische Leistungs-erstellungsprozeß aufgespaltet und die Wertschöpfungsstufen, die nicht die Eigenschaften eines natürlichen Monopols aufweisen, dem Wettbewerb geöffnet werden? Welche Rabatte sollten für vom Kunden oder Konsolidierern345 erbrachte Leistungen gewährt werden?346 Liegen solche Rabatte zu hoch, kann es zu ineffizienten Marktzutritten kommen. Werden die Rabatte andererseits zu niedrig angesetzt, könnten effizient operierende Konkurrenten vom Marktzutritt abgehalten werden. In beiden Fällen wären gesellschaftliche Wohlfahrtsverluste aufgrund einer ineffizienten Ressourcenallokation die Folge.
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Literature
Panzar, J.C. (1992), Baumol, W.J. (1991), Baumol, W.ü., Sidak, J.G. (1994a) und dieselben, (1994b).
Vgl. dazu J.C. Panzar (1992), S. 97. “Per unit incremental cost” können nur dann als konstanter Rabatt gesetzt werden, wenn keine Größenvorteile vorliegen. Diese Annahme liegt dem Modell von Panzar zugrunde.
Die impliziten Bedingungen für die Effizienz des Ansatzes werden im folgenden Abschnitt thematisiert. Sie sind wesentlicher Gegenstand der Kritik (vgl. dazu z.B. Tye, W.B., 1994, S. 206ff).
Baumol, W.J., Sidak, J.G (1994a), S. 94.
ebd. S. 94.
Vgl. z.B. Albon, R. (1994), Kahn, A.E., Taylor, W.E. (1994) und Tye, B.W. (1994).
Unter X-lneffizienz wird die Differenz von geringstmöglichen und tatsächlichen Kosten verstanden (Schumann, J., 1992, S. 414).
Vgl. Kahn, A.E., Taylor, W.E. (1994), S. 230. Besondere Relevanz erhält an dieser Stelle das Problem der asymmetrischen Information: Wettbewerber und Regulierer werden kaum Kenntnisse über die tatsächlichen Opportunitätskosten des Postuntemehmens erlangen können. Das Postunternehmen selbst hat Anreize, die Opportunitätskosten so hoch wie möglich anzusetzen. Da es nur sehr schwer möglich sein wird, die unter der Annahme von Wettbewerb effizienten Opportunitätskosten zu ermitteln, ist zu erwarten, daß die von Baumol/Sidak postulierte Effizienz der Preisregel nicht erreicht wird.
ebd. S. 233.
Vgl. dazu Pieper, F., Stumpf, U. (1994a). S. 30f.
Pieper, F., Stumpf, U., (1994b), S.10.
Die Namensgebung als effiziente Komponentenpreisbildung ist insofern mißverständlich. Siehe dazu auch Tye, W.B. (1994), S. 205.
Tye, W.B. (1994), S. 210.
Vgl. dazu Pieper, F., Stumpf, U. (1994b), S. 12.
Vgl. zur Prozeßkostenrechnung Cooper, R., Kaplan, R.S. (1988), Brinker, B.J., Hrsg. (1993), insbesondere Part A: Activity-Based Costing.
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© 1996 Wissenschaftliches Institut für Kommunikationsdienste GmbH
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Pieper, F. (1996). Effiziente Preisbildung für Wertschöpfungsstufen. In: Implementierungsmöglichkeiten preistheoretischer Modelle. Schriftenreihe des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste, vol 19. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80265-2_8
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