Zusammenfassung
Die Entwicklung von Vermarktungsstrategien und neuen Märkten wurde von der Landwirtschaft lange Zeit stark vernachlässigt, weil die staatliche Agrarpolitik reglementierten Agrarmärkten den Vorzug einräumte. Auch heute noch erscheint es vielen landwirtschaftlichen Unternehmen als betriebswirtschaftlich sinnvoller (weil risikoärmer), sämtliche unternehmerische Anstrengungen auf die Maximierung staatlicher Transferleistungen zu richten als auf die risikoreiche Entwicklung neuer Märkte. In letzter Zeit mehren sich jedoch die Zweifel, ob die enormen Transferleistungen an die Landwirtschaft von EU, Bund und Land dauerhaft durchgehalten werden können angesichts immer härter werdender Verteilungskämpfe um die knappen Finanzmittel innerhalb der Gesellschaft. Je stärker diese Zweifel werden, um so größer wird die Bereitschaft, darüber nachzudenken, welche Gewinnpotentiale markt- und nicht politikorientierte unternehmerische Anstrengungen bieten. Voraussetzung für den Erfolg von Strategien, die eine Profilierung des eigenen Angebotes und damit das preisliche Abheben von der Massenproduktion der Landwirtschaft zum Inhalt haben, ist die konsequente Ausrichtung des Angebotes an den sich wandelnden Wünschen und Bedürfnissen von (potentiellen) Abnehmern. Unternehmen, die eine entsprechend marketingorientierte Unternehmenspolitik betreiben wollen, müssen daher zunächst — im Rahmen der Marktforschung — die speziellen Wünsche von Abnehmern erkunden und sich dann fragen, wie sie ihre Anstrengungen auf die Erfüllung dieser Kundenwünsche ausrichten können.
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Hamm, U. (1996). Vermarktungsstrategien und neue Märkte. In: Linckh, G., Sprich, H., Flaig, H., Mohr, H. (eds) Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft. Veröffentlichungen der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80214-0_25
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