Zusammenfassung
Externe Effekte sind von den Akteuren eines Wirtschaftssystems ausgehende, ungewollte Wirkungen auf Dritte, die zwar nicht in den Kosten und Marktpreisen ihren Niederschlag finden, jedoch bei den Betroffenen Nutzenverluste (negative externe Effekte) oder Nutzengewinne (positive externe Effekte) verursachen. Im Bereich der Landwirtschaft ist das Thema hochaktuell. Ihr wird einerseits die Verursachung von Umweltschäden vorgeworfen, und andererseits fordert man die Honorierung bislang unentgeltlich erbrachter Leistungen, z.B. für die Landschaftspflege. Für eine rationale Politikgestaltung ist die Kenntnis der positiven und negativen externen Effekte in Geldgrößen eine wichtige Voraussetzung. Die monetäre Bewertung externer Effekte erlaubt beispielsweise den Vergleich und die Addition unterschiedlichster Umwelteffekte sowie die Verrechnung von ökonomischen und ökologischen Nutzen bzw. Kosten. Allerdings bereitet die monetäre Bewertung nicht-marktlicher Güter (hier: Umweltgüter) erhebliche Schwierigkeiten. Selbst in der theoretischen Analyse zu diesem Thema herrschte lange Zeit Unklarheit über das korrekte Wohlfahrtsmaß. Neuere Arbeiten weisen den Hicksschen äquivalenten Surplus als das geeignete Maß für öffentliche Güter bzw. Umweltaspekte aus. In der empirischen Praxis muß dieses theoretisch exakte Maß jedoch durch die um den Randall-Stoll-Korrekturkoeffizienten modifizierte Konsumentenrente approximiert werden. Bei der Aggregation individueller Wohlfahrtseffekte ist dabei das sequentielle Meßverfahren anzuwenden, und die sonstigen Verzerrungen in der Volkswirtschaft sind zu berücksichtigen.
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Henze, A., Kämmerer, S., Schmitz, P.M. (1996). Die monetäre Bewertung positiver und negativer externer Effekte der Landwirtschaft — Erfahrungen und Perspektiven. In: Linckh, G., Sprich, H., Flaig, H., Mohr, H. (eds) Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft. Veröffentlichungen der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80214-0_15
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