Zusammenfassung
Der christliche Glaube hat mehrere Wurzeln. Der Glaube, daß es nur einen Gott gibt, wurde vielleicht von Moses aus Ägypten mitgebracht, wo Amenophis IV um 1400 v. Chr. versucht hatte, den Monotheismus einzuführen. Ein einziger Gott statt vieler? Mußte nicht sein Volk bevorzugt und allen anderen überlegen sein?! — Doch da war wohl eine Schwierigkeit. Wenn ein allmächtiger Gott die Welt geschaffen hatte, warum war sie dann so offenkundig unvollkommen? Mußte es nicht einen bösen Gegenspieler geben? — In der Schöpfungsgeschichte ist diese Macht durch die Schlange symbolisiert. Diese Auffassung, vielleicht erst spät in das Buch Moses aufgenommen, wurde von dem persischen Religionsstifter Zoroaster (Zarathustra) im 6. oder 7. Jahrhundert v. Chr. zu der Lehre ausgebaut, daß ein »Herr des Lichtes« mit einem »Herrn der Finsternis« um die Herrschaft über die Welt und die Seelen der Menschen kämpfte. Schließlich würde der Herr des Lichtes siegen. Der Vorstellungskreis von Himmel und Hölle, Gott und Satan hat wohl in dieser Lehre seinen Ursprung. Sie konnte überzeugen, weil sie die offensichtliche Unvollkommenheit der Welt erklärt.
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Martin, H. (1996). Monotheistische Weltbilder. In: Menschheit auf dem Prüfstand. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80104-4_20
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