Zusammenfassung
So einig sich Wirtschafts- und Arbeitsrechtswissenschaftler über die Notwendigkeit sind, die andauernde Massenarbeitslosigkeit europaweit wirksam zu bekämpfen, so unterschiedlich sind meist die Vorstellungen, wie dieser derzeit größten wirtschafts- und sozialpolitischen Herausforderung begegnet werden kann. Ökonomische Effizienzüberlegungen und arbeitsrechtliche Schutzerwägungen prallen in der interdisziplinären Diskussion als vermeintlich diametral entgegengesetzte Zielsetzungen hart aufeinander (Franz 1994, 454f.). Vertreter der Ökonomie müssen sich bisweilen den Vorwurf gefallen lassen, mit verkürzten Thesen von der generellen Schädlichkeit sozialpolitischer Schutzüberlegungen zu argumentieren (Zöllner 1994, 435), während Arbeitsrechtler gerne ebenso unhaltbar von der Funktion des Arbeitsrechts als reinem Arbeitnehmerschutzrecht ausgehen. Für beide Disziplinen muß es in der Sache um einen Ausgleich zwischen den Interessen der Unternehmen, der Arbeitnehmer und der Arbeitslosen gehen, der ohne Rücksicht auf die ökonomischen Folgen arbeitsrechtlicher Regulierungen nicht möglich ist.
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Henssler, M. (1995). Diskussionsbeitrag zu: Arbeitslosigkeit, Subsidiarität und institutioneller Wettbewerb. In: Gerken, L. (eds) Europa zwischen Ordnungswettbewerb und Harmonisierung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79975-4_22
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