Kurzfassung
(1) Soziale und kulturelle Gewohnheiten sind mit Ursachen und Kriterien der technischen Entwicklung. Das Beispiel von BTX zeigt, wie sich das unter aanderem in mangelnder Akzeptanz auswirkt.
(2) Eine bewußte Beachtung des Nutzers drückt sich im Anknüpfen an seinen gewachsenen Gewohnheiten und Einstellungen aus und stellt ein erstes Erfolgsrezept für Multimedia dar. Benutzerfreundliche Gestaltung der Geräte und Software-Oberflächen ist die zweite Bedingung für einen Erfolg, die Achtung vor der Autonomie und Wahlfreiheit des Nutzers die dritte (aufgezeigt am Beispiel der elektronischen Zeitung).
(3) Gegenwärtig stehen wir in der dritten Phase des Ausbaus von Telekommunikation. Während es in der ersten um die staatlich gelenkte Sicherung der Grundversorgung ging, bei der zweiten der freie Wettbewerb (Liberalisierung, Deregulation) Innovationen schuf, verlangt die jetzige Situation ein koordinierendes Handeln des Staates. Die Transparenz und Qualität des Angebot sind zu fördern, Lizenzvergaben an Beiträge im öffentlichen Interesse zu binden, auch um damit ein Existenzminimum an Mulitimedia für die sozial Schwachen zu garantieren. Schließlich sollte die (internationale) Medienpolitik die Werbung regulieren und den Schutz personenbezogener Daten sicherstellen.
(4) Aufgabe des Bildungssystems ist es einmal, die informationstechnische Grundbildung weiterzuentwickeln (um z.B. bei Datenbankabfragen die elektronischen Signaturen lesen zu können). Medienerziehung müßte die notwendige Dosis an kritischer Aufmerksamkeit und “Arbeitshaltung” beim Medienkonsum verstärken. Neben dem Jugendschutz wird — angesichts verführerischer Werbeappelle und Teleshoppings — eine Konsumentenerziehung durch die Eltern immer wichtiger.
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Literatur
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Funiok, R. (1995). Gesellschaftspolitische Aspekte der Multimedia-Anwendungen. In: Eberspächer, J. (eds) Neue Märkte durch Multimedia/New Markets with Multimedia. Telecommunications, vol 21. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79768-2_21
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