Zusammenfassung
Anatomische Strukturen und Gewebe können mit Ultraschall nur dann voneinander abgegrenzt werden, wenn sie sich in ihren Schalleiteigenschaften (Impedanz) unterscheiden. Sind die Impedanzunterschiede jedoch zu groß, erfolgt an der Grenzschicht eine Totalreflexion der Schallwellen, wie z. B. an der Grenze von Weichgewebe zu Knochen oder Luft. Vom Knochen lassen sich nur die Oberflächenveränderungen in Form von Defekten, Stufen, Anlagerungen, Usuren usw. beurteilen. Für die Frakturdiagnostik ist die Sonographie nur insofern geeignet, als sich durch Fragmentdislokation eine Stufe im Grenzreflex ergibt oder ein Frakturspalt orthograd getroffen wird. Da hinter Knochen befindliche Strukturen aufgrund der Totalreflexion im „Schallschatten“ liegen, its eine Differenzierung zwischen vorgelagerten Fragmenten, Osteophyten oder Weichteilverkalkungen (z.B. Tendinosis calcarea) nicht mölich (Abb. 1 und 2).
Links oben und unten: Lateraler Längsund Querschnitt der Rotatorenmanschette. Riesiges Kalkdepot (K) (s. Röntgenbild) im Sinne einer Tendinosis calcarea. Die Sonomorphologie stellt sich völlig verändert dar. Der gesamte Ansatzbereich liegt im Schallschatten des Kalks, von dem lediglich die Oberfläche als bogenförmiger Grenzreflex sichtbar ist. Rechts: Entsprechende Schnitte der gesunden Gegenseite
Röntgendarstellung des subakromialen Kalkdepots im Bereich der Supraspinatus sehne der linken Schulter
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Ackermann, R. (1995). Der Stellenwert der Sonographie in der Begutachtung der Schulter. In: Hierholzer, G., et al. Gutachtenkolloquium 10. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79720-0_4
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