Zusammenfassung
Der Versuch, auf die Summe der klugen Vorträge und Einzelbemerkungen durch ein Schlußwort zu antworten, kann nur tentativ gewagt werden: Es wurde zuviel an „Wahrheiten“, aber auch „Anregungen“und marginalen Anmerkungen vorgetragen, als daß es gelingen könnte, in wenigen Minuten
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zu danken,
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aber auch zusammenzufassen
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und prospektive Entwicklungslinien
zu charakterisieren. Ich möchte einige Haltepunkte ansprechen: Unser Vorsitzender, Herr V. Becker, versteht unter Krankheiten „natürliche Schwierigkeiten“; jede Zeit habe ihren eigenen Krankheitsbegriff; Krankheit sei fehlender Gleichklang zwischen der Natur und uns, also fehlende Anpassung an die Naturgesetze. Die Anthropologie der Krankheiten sei der eigentliche Verhandlungsgegenstand der heutigen Sitzung. Herr Becker bezeichnet „viel Gesundheit“als „Glück“. Ich möchte ergänzend hinweisen auf Psalm 119, Vers 165 („Großen Frieden haben, die Dein Gesetz lieben und werden nicht straucheln“), und Freund Schipperges hat mir vor Jahren erklärt, daß im alten Judentum „Großer Friede“mit „Schalom“bezeichnet wurde, was dann soviel zu bedeuten habe wie „volles Wohlbefinden“. Herr Becker versteht also unter „Gesundheit“etwas sehr Persönliches, ja „Glückhaftes“. Ich habe einst durch Paul Ernst, einen meiner Vorgänger im Amt, die Aussage empfangen: Morborum causa corpora aliena, morbus corporis reactio!
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© 1995 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Doerr, W. (1995). Schlußbemerkung. In: Becker, V., Schipperges, H. (eds) Krankheitsbegriff Krankheitsforschung Krankheitswesen. Veröffentlichungen aus der Forschungsstelle für Theoretische Pathologie der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79699-9_9
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