Zusammenfassung
Die Zahlenangaben über die HIV-Epidemie unter Hämophilen sind unübersichtlich und z.T. widersprüchlich. Neben den bei HIV allgemein üblichen Verwechslungen (vgl. [1])
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von Infizierten mit Kranken,
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der „kumulierten“Zahl aller Erkrankungen bzw. Infektionen (jemals) mit der aktuellen Zahl der (jetzt) Kranken bzw. Infizierten,
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der Zahl der Kranken mit der Zahl der Neuerkrankungen (z.B. pro Jahr),
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der Verstorbenen insgesamt (d.h. auch vor Ausbruch von Aids) mit den Verstorbenen im Stadium Aids,
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von Meldungen mit Diagnosen, sowie
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der Zeit zwischen Diagnose und Meldung (Meldeverzug) bei den Meldungen [4] bzw. Diagnosen, gibt es bei den Hämophilen weitere Quellen von Mißverständnissen.
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Es werden unterschiedliche Definitionen für den Ausbruch von Aids verwandt [2]. Das Robert-Koch-Institut (RKI) verwendet z.B. die Europa-Definition von 1983 (die die CDC-Defmition von 1987 nur um einige klinische Symptome ergänzt), während der Fonds humanitäre Soforthilfe (FHS) Aids nach der umfassenderen US-Definition von 1983 definiert (die im wesentlichen auf Laborparametern basiert und bereits früher zu einem positiven Ergebnis führt).
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Es wird nicht einheitlich zwischen Hämophilen und PPSB-Empfängern unterschieden, und
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es werden z.T. auch Sekundärfälle (vor allem Ehepartnerinnen) mitgezählt.
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Literatur
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Wittkowski, K.M. (1996). Entwicklung der HIV-Epidemie bei Hämophilen anhand der Zahlen des Robert-Koch-Instituts (Berlin). In: Scharrer, I., Schramm, W. (eds) 25. Hämophilie-Symposion Hamburg 1994. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79648-7_5
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