Zusammenfassung
Nach Trauma oder starkem Blutverlust alleine kommt es bei Patienten zu einer Translokation von Bakterien aus dem Darmlumen in die systemische Zirkulation. Aus der Abwehrtätigkeit der in der Darmwand liegenden lymphatischen Gewebe mit Zerstörung der gram-negativen Bakterien resultiert eine Endotoxinämie [1]. Der Lipid A Teil des Endotoxins (Polyliposaccharid, LPS) induziert die Freisetzung von Interleukinen wie TNF-α und Il-1 [2] aus intestinalen Monozyten. Insbesondere TNF-α wirkt auf viele Zellen des Körpers und induziert die Transkription eines bestimmten Sets von Genen, den sog. early genes [3]. Dies ist ein wichtiger Schritt bei der Entstehung einer systemischen Entzündungsreaktion (SIRS). Um diese Reaktion zu verhindern wird bei Patienten mit dem Risiko einer Kontamination und Infektion prophylaktisch ein Antibiotikum gegeben. Bei Patienten mit colorektalen Eingriffen, die eine Antibiotikaprohphylaxe erhielten, wurde in einer randomisierten Studie [4] eine veränderte hämodynamische Reaktion auf Histaminfreisetzungen beobachtet. Zur Klärung dieses Befundes untersuchten wir deshalb an isolierten Organen, ob die Histaminwirkung an Aorta und Trachea durch Kurzzeitinkubation mit LPS zusammenmit klinisch gebräuchlichen Antibiotika verändert wird. Dies soll ein Modell für die Interaktion von Infektion, Antibiotikum und Operation sein, wie sie täglich bei Operationen am Kolon zustande kommt.
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Literatur
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Künneke, M., Stinner, B., Feld, C., Hasse, C., Künkel, D., Lorenz, W. (1995). Kardio-respiratorische Einflüsse von Antibiotikaprophylaxen bei kontaminierten Operationen: Interaktionen auf der Ebene von Rezeptoren und Signaltransduktion. In: Beger, H.G., Hierholzer, G., Seifert, J., Hartel, W. (eds) Chirurgisches Forum ’95 für experimentelle und klinische Forschung. Langenbecks Archiv für Chirurgie, vol 95. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79621-0_78
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