Isotransplantate sowie ischämisch geschädigte native Nieren zeigen charakteristische Merkmale der chronischen Allotransplantatabstoßung

Zusammenfassung

Chronische Abstoßungsreaktionen, definiert als ein nach Monaten bis Jahren auftretender progredienter Funktionsverlust einhergehend mit den morphologischen Kriterien einer Arterio- und Glomerulosklerose, tubulären Atrophie und interstitiellen Fibrosierung, werden für den Langzeitverlust von Organtransplantaten verantwortlich gemacht. Obwohl nach 7–8 Jahren weniger als 50% der Nierenallotransplantate funktionieren ist die Pathophysiologie dieses Prozesses noch weitgehend ungeklärt [1]. Als Risikofaktoren werden sowohl Alloantigen-abhängige Faktoren, wie vorausgegangene akute Abstoßungreaktionen und Histoinkompatibilität, als auch Alloantigenunabhängige Faktoren, wie initiale ischämische Schädigung, Reperfusionsschaden, Verhältnis von Nierenmasse zu Körpergewicht und Schädigung durch den operativen Eingriff per se diskutiert. Wir untersuchten Alloantigenunabhängige Faktoren in Isotransplantaten und in nativen ischämisch oder chirurgisch manipulierten Nieren und verglichen unsere Beobachtungen mit Veränderungen in Allotransplantaten in einem Rattenmodell.