Zusammenfassung
Als Aphasien im eigentlichen Sinne des Wortes bezeichnet man den Verlust der Sprache nach abgeschlossenem Spracherwerb. Hirnleistungsstörungen, wie eine Bewußtseinsstörung oder eine Intelligenzminderung, können fakultativ hinzutreten. Das periphere Hörvermögen sowie die peripheren Sprechorgane sind von einer Aphasie nicht direkt betroffen. Aphasien können sich als Störung der Laut- und der Schriftsprache manifestieren, mithin können alle Kodierungsformen derselben Information gestört sein: Aphasien sind also Störungen der Sprachbildung, der Spracherinnerung und des Sprachverständnisses. Alle linguistischen Komponenten (Phonologie, Lexikon, Syntax, Semantik) können betroffen sein. Aphasien sind abzugrenzen von Dysarthrien (hirnorganisch bedingte Lähmungen oder Koordinationsstörungen der Atem-, Stimm- und Sprechmuskulatur), von Sprachentwicklungsstörungen, von sprachlichen Auffälligkeiten im Rahmen psychiatrischer Erkrankungen (Demenzprozesse, Psychosen) sowie von Apraxien (Unfähigkeit, willkürliche und beabsichtigte Bewegungen mit einem Körperteil auszuführen, ohne daß eine Schwäche oder Lähmung vorliegt).
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Rosanowski, F., Eysholdt, U. (1995). Aphasien. In: Ganz, H., Schätzle, W. (eds) HNO Praxis Heute. HNO Praxis Heute, vol 15. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79615-9_5
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