Zusammenfassung
Als „Staaten“ bezeichnet man Machtmonopole, die in der Regel in unterschiedliche Zwangsverbände gegliedert sind, deren Herrschaft im Normalfall von den Bürgern als legitim betrachtet wird und deren Volk so zahlreich ist, daß — anders als in einer Kleingruppe — formelle Regeln des Zusammenlebens und vor allem eine klare Definition von Eigentumsrechten erforderlich sind. Kraft internationaler Übereinkunft können Staaten zeitlich unlimitierte Verträge schließen, während der räumliche Zuständigkeitsbereich begrenzt ist. In sachlicher Hinsicht gibt es keine vergleichbaren Grenzen. Teile der staatlichen Zwangsverbände — die Gebietskörperschaften — verfügen vielmehr über eine prinzipielle Allzuständigkeit. Aus ökonomischer Sicht muß deshalb geprüft werden, welche Aufgaben der Staat in einer wohlorganisierten Marktwirtschaft übernehmen sollte, und es kann zwischen legitimen und tatsächlichen Staatstätigkeiten unterschieden werden.
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Grossekettler, H. (1995). Mikroökonomische Grundlagen der Staatswirtschaft. In: Dieckheuer, G. (eds) Beiträge zur angewandten Mikroökonomik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79509-1_1
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