Zusammenfassung
Kleinasien, die Brücke zwischen dem Vorderen Orient und Europa, hat aufgrund seiner Zergliederung durch Gebirgszüge und Bergrücken und isolierter Hochebenen im Laufe seiner Geschichte nie einen einheitlichen Kulturraum gebildet. Eine besonders schwer zu überwindende Grenze bildet der Taurus, der sich im östlichen Teil zwischen die anatolischen Hochländer und die obermesopotamischen Tiefländer schiebt. Diese schwer zu überschreitende Kulturscheide wird durch den Lauf des Euphrats durchbrochen, des mit 2850 km längsten und nach dem Tigris wasserreichsten Flusses im Vorderen Orient, mit dem sich seit der Antike der Mythos weit in die Vergangenheit zurückreichender Imperien und dem ersten Weltreich der Geschichte unter der Dynastie der Akkader überhaupt verbindet. In seinem oberen Drittel erstrecken sich im ostanatolischen Hochland entlang des oberen Euphrats oder Murat vom Van-See bis zum Taurusdurchbruch große Hochflächen, unter denen die weiteste und fruchtbarste die von Elaziğ ist, die Uluova oder Altinova, die „kalon pedion“ der Antike.1 Im Norden durch die Bergketten des Antitaurus und im Süden durch den Taurus mit dem Mastardağ eingerahmt, bildet sie die Verbindung nach Westen mit dem Euphratübergang bei Malatya, der Kleisourae Armeniae, zur Melitene. Nach seiner Vereinigung mit dem Karasu oder Firat durchbricht der Euphrat in tiefeingeschnittenen Tälern nach Süden den Taurus. Hier nicht mehr als reißender Gebirgsfluß erreicht er oberhalb von Samsat das obermesopotamische Tafelland, überragt vom 2150 m hohen, von der monumentalen Grablege des hellenistischen Königs Antiochos I. von Kommagene gekrönten Nemrut Dağ.
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Hauptmann, H. (1994). Ausgrabungen im türkischen Euphratgebiet. In: Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 38. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79348-6_1
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