Zusammenfassung
Im Beitrag wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Behandlung eines 37jährigen Patienten mit ausgedehntem ekkrinen Karzinom der Kopfhaut dargestellt. Das Therapiekonzept sah eine primäre Defektdeckung mittels mikrovaskulär reanastomosierten Skapulalappen vor, mußte aber durch die unerwartete venöse Insuffizienz der Anastomose verworfen werden. Als Alternative kam ein Vollhauttransplantat zum Einsatz. Der protrahierte Wundheilungsverlauf konnte mit einem zufriedenstellendem Ergebnis abgeschlossen werden.
Die sehr selten auftretenden Karzinome der Schweißdrüsen sind hinsichtlich ihrer Nomenklatur durch eine Vielfalt an Synonyma gekennzeichnet. Das klinische Bild der Tumoren, das Rezidiv- und Metastasierungsverhalten und nicht zuletzt klare histologische Kriterien ermöglichen eine reproduzierbare Klassifikation wie sie von Murphy und Eider angegeben wurde (5). 1975 beschrieb Boggio erstmals den Typ des adenoid-zystischen Karzinoms als seltenste Form der ekkrinen Karzinome (3). Bisher in der Literatur beschriebene Fälle dieses histologischen Types zeichnen sich durch klinisch langjährige Bestandsdauer schmerzloser, rötlich bis hautfarbener Knoten aus, die plötzlich schnelle Wachstumstendenz zeigen und bei unvollständiger Exzision häufig rezidivieren. Als bevorzugte Lokalisation ist das Kapillitium, der vordere Thorax sowie die obere Extremität genannt. Das Auftreten von Tumoren im Gesichtsbereich und am Abdomen ist eher selten. In Einzelfällen wurde über eine pulmonale- und Lymphknotenmetastasierung berichtet [1,2,7].
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Literatur
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Arensmeier, M., Kluba, J. (1995). Das ausgedehnte ekkrine Karzinom der Kopfhaut — Eine interdisziplinäre Problemstellung. In: Tilgen, W., Petzoldt, D. (eds) Operative und konservative Dermato-Onkologie. Fortschritte der operativen und onkologischen Dermatologie, vol 10. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79336-3_38
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