Zusammenfassung
Die chirurgische Forderung nach spannungsfreiem Wundverschluß wurde bei verschiedenen dermatologischen Wundverschlußverfahren überprüft. Mit einer sterilisierbaren Präzisionsfederwaage wurden die zu verschiebenden Wundränder bei unterschiedlichen Arten von Defektverschlüssen nach Tumorexzisionen unter Verlagerung in die Position bei Wundverschluß auf die entstehende Spannung hin untersucht. Im einzelnen wurden 5 Dehnungsplastiken, 2 U-Lappen, 4 subkutan gestielte Lappen, 3 Rotationslappen und 2 Transpositionslappen einbezogen. Spannungen zwischen 700 und über 1 000 mp traten bei GewebeverSchiebungen mit überwiegend longitudinalem Spannungsvektor (Dehnungsplastik, U-Lappen, subkutan gestielter Lappen) auf. Bei Gewebeverschiebungen im Sinne einer Kreissektorbewegung (Rotationslappen, Transpositionslappen) waren die erforderlichen Spannungen mit 300–500 mp geringer. Offensichtlich ist die Forderung nach spannungsfreiem Wundverschluß unrealistisch und sollte durch die erfüllbare Forderung einer möglichst geringen Spannung ersetzt werden. Möglichkeiten, über vorliegende semiquantitative Aussagen zu verfeinerten Ergebnissen zu kommen, sind an speziell angepaßte Meßapparaturen gebunden. Die Berücksichtigung von zu erwartender Spannung bei Wundverschlüssen kann helfen, Komplikationen wie Lappenspitzenne- krosen, Dehiszenzen oder hypertrophische Narben zu vermeiden.
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Krahl, D., Kohl, P.K., Hartschuh, W. (1995). „Halb zog sie ihn, halb sank er hin…“[4] Spannungsverhältnisse bei Hautplastiken. In: Tilgen, W., Petzoldt, D. (eds) Operative und konservative Dermato-Onkologie. Fortschritte der operativen und onkologischen Dermatologie, vol 10. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79336-3_10
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