Zusammenfassung
Kaum hatte die Nachricht von der Röntgenschen Entdeckung ihren Siegeszug in alle Welt angetreten, als auch gleich Stimmen laut wurden, die behaupteten, schon vor Röntgen erfolgreiche Versuche mit solchen Strahlen angestellt zu haben. Einige dieser Stimmen erinnerten sich der durch die noch unbekannten Strahlen verursachten unerklärlichen Wirkungen. Die meisten Ansprüche jedoch entbehren jeglicher Grundlage und erklären sich nur dadurch, daß infolge der Unkenntnis des wahren Charakters der neuentdeckten Strahlen alte Beobachtungen mit Hertzschen Strahlen, mit elektrischen Büschelentladungen, mit ultravioletten Strahlen usw. sofort in die Rubrik der mit den X-Strahlen erzeugten Wirkungen eingereiht wurden. Es besteht kein Zweifel darüber, daß schon lange vor Röntgens Zeit X-Strahlen von verschiedenen Forschern, angefangen von Morgan oder vielleicht gar schon von Hauksbee und Nollet bis hin zu Lenard, erzeugt wurden und daß oft unbewußt unerklärliche Wirkungen derselben festgestellt worden waren. Daß keiner der Beobachter aber ein „Röntgen“ wurde, lag meist daran, daß die gelegentlich gemachten Beobachtungen in ihrer Bedeutung nicht erkannt und daher unterschätzt wurden.
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Glasser, O. (1995). Prioritätsansprüche in der Frage der Entdeckung der Röntgenstrahlen. In: Wilhelm Conrad Röntgen und die Geschichte der Röntgenstrahlen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79312-7_9
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