Zusammenfassung
Die Einführung der laparoskopischen Cholecystektomie hat zu Diskussionen über das therapeutische Procedere bei gleichzeitig bestehender Choledocholithiasis geführt. Seit November 1991 behandeln wir die Choledocholithiasis primär laparoskopisch. Voraussetzung dafür ist eine routinemäßige intraoperative Cholangiographie.
Bie Februar 1993 wurden 47 Patienten wegen Choledocholithiasis behandelt. Alle Patienten wurden nachuntersucht und die Ergebnisse mit der Literatur verglichen.
Von den 47 Patienten wurde 45mal der Gallengang laparoskopisch saniert, 29mal erfolgte die Entfernung der Gallenblasenkonkremente über den Ductus cysticus, 16mal durch Choledochotomie. 1mal erfolgte die Sanierung mittels postoperativer ERCP und Papillotomie, 1mal durch Umstieg auf konventionelle Operationstechnik. 5mal traten postoperative Komplikationen auf:
Eine bakterielle Peritonitis (Laparotomie am 9. postop. Tag), eine Nachblutung aus der Arteria cystica (laparoskopische Versorgung am Operationstag) und ein Leberabszeß als Spätkomplikation, drei Wochen postoperativ (ultraschallgezielte Drainage). Eine oberflächliche Wundinfektion und eine Gallefistel nach T-Rohr-Entfernung heilten spontan, ohne weitere chirurgische Maßnahmen.
Unsere Ergebnisse sind mit anderen therapeutischen Konzepten vergleichbar. Durch die Unversehrtheit der Papilla Vateri, die geringe subjektive Belastung des Patienten und den wirtschaftlichen Aspekt durch Wegfall der meisten praeoperativen endoskopischen Untersuchungen, stellt dieses therapeutische Vorgehen nach unserer Meinung eine echte Alternative zu anderen Therapieschemata dar.
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Beller, S., Rechner, J., Szinicz, G. (1994). Primär-laparoskopische Therapie der Choledocholithiasis. In: Hartel, W. (eds) Die Ambivalenz des Fortschritts — ist weniger mehr?. Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, vol 1994. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79242-7_36
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