Zusammenfassung
Seit der Nitrat-Grenzwert im Trinkwasser von 90 auf 50 mg/l (EEC 1980) gesenkt wurde, befassen sich vermehrt Arbeitsgruppen mit Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers, insbesondere für den Bereich der Landwirtschaft (z.B. DBG 1992; Stahr et al. 1992). Eine tiefgreifende Form der Flächennutzungsänderung ist die Flächenstillegung. Sie hat aufgrund der Umsetzung marktpolitischer Regelungen der EG seit 1988 zunehmend an Bedeutung gewonnen. 1993 waren 15% der Ackerfläche in der BRD betroffen (EU 1994). Es stellt sich die Frage, ob diese Nutzungsänderung einen positiven Beitrag zum Grundwasserschutz durch Reduzierung des Nitrataustrages leisten kann. Um diesen Beitrag abzuschätzen, wurde ein Versuchsprogramm konzipiert. Folgende differenzierende Faktoren wurden untersucht: die Bodenart des Oberbodens (Sand, Schluff und Lehm, Ton und toniger Lehm), hohe Humusgehalte (z.B. bei den Bodentypen Anmoor und Niedermoor), der Vegetationstyp (d.h. mit größeren Anteilen stick-stoffixierendem Klee oder ohne diesen) und die Bracheformen Rotationsbrache oder Dauerbrache. Weiterhin interessierte, inwieweit positive Bracheeffekte durch die Wiederinkulturnahme verringert werden.
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Literatur
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Billen, N., Lehmann, A., Jahn, R., Stahr, K. (1994). Beitrag der Flächenstillegung zum Grundwasserschutz. In: Matschullat, J., Müller, G. (eds) Geowissenschaften und Umwelt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79021-8_6
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