Zusammenfassung
Gegenstand der bisherigen Ausführungen war die Neuentwicklung von AS auf der Basis einer systematischen Vorgehensweise mit methodischer und werkzeugtechnischer Unterstützung. Die aufgezeigten Wege sind in starkem Maße idealtypischer Natur, so daß sie in der Praxis häufig nicht eingehalten werden können oder sollen. Dies läßt sich im wesentlichen auf folgende Ursachen zurückführen:
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— In vielen Unternehmen ist sehr viel Personal — Schätzungen liegen zwischen 60% und 80% der Systementwickler und Programmierer — mit der Wartung vorhandener, laufender Systeme beschäftigt, so daß personelle Kapazitäten fehlen.
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— Die Datenverarbeitung steht häufig unter einem starken Kostendruck, so daß notwendige Investitionsmittel nicht bereitgestellt werden können.
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— In den vorhandenen AS sind in erheblichem Maße Mittel und vor allem betriebliches Know-how gebunden, das selten angemessen dokumentiert ist und somit nicht unmittelbar in eine Neuentwicklung einfließen kann.
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— Die Anwender sind i.d.R. an die vorhandenen Applikationen gewöhnt und würden etwas Neuem gegenüber zumindest skeptisch, in ungünstigeren Fällen gar ablehnend gegenüberstehen. Letzteres ist insbesondere dann der Fall, wenn mit der Einführung eines neuen AS auch ablauforganisatorische Änderungen einhergehen.
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Literatur zu Kapitel 10
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Schumann, M., Schüle, H., Schumann, U. (1994). Reengineering von Anwendungssystemen. In: Entwicklung von Anwendungssystemen. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79000-3_10
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