Zusammenfassung
Die Geschichte der Arznei hat zwei Wendepunkte: Der eine fällt in das 16. Jahrhundert, beginnt mit Paracelsus und bezeichnet den Übergang von der hippokratisch-galenischen Säftelehre hin zu einer Bewertung der Arznei nach ihrer Wirkung auf die Körperfunktionen. Man spricht bei der letzten von einer pharmakodynamischen Betrachtungsweise. Bei Hippokrates und Galen ging man von der Beschaffenheit des Körpers aus, bei der sog. Pharmakodynamik von Kräften und Bewegungen im Körper, eben den Körperfunktionen. In der Antike betrachtete der Arzt den Körper nach seiner materiellen Zusammensetzung, in der Neuzeit versuchte man wie bei einem Uhrwerk mechanischen Zusammenhängen auf die Spur zu kommen. Nach Meinung der antiken ärzte war zum Beispiel bei der Epilepsie eine Umstellung der krankhaften und schädlichen Säftemischung erforderlich, nach der pharmakodynamischen Betrachtungsweise hingegen war der Spasmus, der Krampf von Gefäßen, zu lösen. Dies sind zwei völlig verschiedene Betrachtungsweisen und Zugänge zur Arzneiwirkung. Beide aber sind spekulativ und ordnen die spärlichen ärztlichen Beobachtungen in vorgegebene, also dogmatische Systeme ein.
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Stille, G. (1994). Rückblick und Ausblick: Der Tierversuch. In: Krankheit und Arznei. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-78928-1_5
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