Zusammenfassung
Hertzsprung beschäftigte sich jedoch auch intensiv mit einer Reihe von aktuellen Forschungsproblemen,ohne daß dies sich in seinen Publikationen niedergeschlagen hätte. Offenbar hielt er seine Beiträge zu diesen Fragen nicht für publikationswürdig. Einerseits waren ihm seine eigenen Gedanken vermutlich zu spekulativ und zu wenig durch unstrittige Beobachtungen untermauert, zum anderen zählte er diese Probleme wohl auch nicht zum engeren Kreis seiner Kompetenz. Dennoch verfolgte er mit größter Aufmerksamkeit die Literatur und beteiligte sich in seinem Briefwechsel engagiert an der Meinungsbildung. Dies betrifft insbesondere einen Fragenkomplex, der zunehmend brisanter wurde und sich um die Natur der Spiralnebel rankte: Die Historie dieses Problems reicht weit zurück; schon Immanuel Kant hatte nämlich die nebligen Gebilde am Himmel für „Welteninseln“ erklärt, ähnlich unserem eigenen Sternsystem, dessen Struktur er — Thomas Wright folgend — aus der scheinbaren Verteilung der Sterne am Himmel erschloß. Friedrich Wilhelm Herschel, der erste Empiriker der Strukturforschung, hatte mit seinen „Sterneichungen“ — umfangreichen Zählungen von Sternen verschiedener Helligkeit und damit statistisch auch unterschiedlicher Entfernung — die Anordnung der uns umgebenden Sterne in einem abgeplatteten Gebilde gesehen, wenn auch in den Dimensionen aus historischen Gründen weit von der Wirklichkeit entfernt.
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Herrmann, D.B. (1994). Vorspiel zur Weltinseldebatte. In: Ejnar Hertzsprung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-78812-3_19
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