Zusammenfassung
Als Schwarzschild und Hertzsprung 1909 nach Potsdam kamen, stand das Astrophysikalische Observatorium bereits in hohem internationalen Ansehen, obschon es im internationalen Rahmen zu den jüngeren Sternwarten gehörte. Schon bald nach der Begründung der neuen Disziplin Astrophysik, die sich vor allem auf das methodische Rüstzeug der Spektroskopie, Fotometrie und Fotografie stützte und inhaltlich das Ziel verfolgte, die physischen Eigenschaften der Himmelskörper und deren Veränderungen zu erforschen, war klargeworden, daß die Sternwarten herkömmlichen Typs für derartige Untersuchungen nicht geeignet waren. Außerdem fand die Denk-und Forschungsweise der wenigen wirklichen Astrophysiker zunächst wenig Anklang unter den Anhängern der etablierten klassischen Astronomie. So hatte die Astrophysik zunächst nur sehr eingeschränkte Entfaltungsmöglichkeiten. Da überall die Sonne als Himmelskörper im Zentrum der Astrophysik stand, erschien es folgerichtig, ein Institut zur Erforschung der Sonne zu schaffen. Dies hatte der Anklamer Gymnasiallehrer und Sonnenforscher Gustav Spörer bereits seit 1865 immer wieder gefordert. Zu den Befürwortern des Projektes zählte auch Wilhelm Foerster, der als Direktor der Berliner Sternwarte zugleich ein äußerst geschickter Wissenschaftsorganisator gewesen ist.
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Herrmann, D.B. (1994). Das Astrophysikalische Observatorium Potsdam. In: Ejnar Hertzsprung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-78812-3_10
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