Zusammenfassung
Eine Routineuntersuchung am CT gilt in der Regel nach Anfertigen der zweidimensionalen Querschnittbilder als beendet. Nahezu alle Computertomographen sind heute jedoch technisch dazu in der Lage, aus den Daten zweidimensionaler CT-Bilder ein dreidimensionales Oberflächenbild zu berechnen. Ein diagnostischer Nutzen dieser Sekundärrekonstruktionen wird oft angezweifelt, da im Vergleich zu den Querschnittbildern keine zusätzliche Information gewonnen werden kann [1, 3, 6, 15]. Unabhängig von dieser Tatsache zeigen jedoch diejenigen Chirurgen ein zunehmendes Interesse für 3-D-Darstellungen, die in komplexen anatomischen Gebieten arbeiten und sich präoperativ eine optimale räumliche Vorstellung vom Operationssitus machen müssen. Die rein mentale Umsetzung der CT-Tomogramme in eine räumliche Vorstellung ist für Ungeübte oft schwierig [2, 9]. Neben dem Einsatz in der Wirbelsäulen- und Hüftdiagnostik ist eine solche Visualisierung bei der Planung von Operationen am knöchernen Schädel von besonderer Relevanz [13, 17]. Trotz dieser unbestreitbaren optischen Hilfestellung hat sich die 3-D-Rekonstruktion in der täglichen Routine bisher aus folgenden Gründen nicht durchsetzen können:
###Zur Erstellung von 3-D-Bildern ausreichender Qualität aus einem Verbund von Ein- zelschnitten ist zum einen eine lange Untersuchungszeit notwendig. Die Bildqualität wird inbesondere durch Stufenartefakte negativ beeinträchtigt. Diese entstehen an der Grenze von aneinanderliegenden Schnitten und sind bei horizontaler Begren- zung des Objektes verstärkt (Abb. 1) [11]. Sie lassen sich durch eine minimierte Schichtdicke oder überlappende Schichten reduzieren, was bei gleichem Untersu- chungsvolumen die Anzahl der Schnitte und damit die Untersuchungszeit erhöht. Je langer jedoch die Untersuchungszeit ist, desto hülier ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Patient durch Bewegung die Bildqualität reduziert [2, 4, 9, 17]. Durch die erhöh- te Schichtanzahl wird auch die Strahlenbelastung für den Patienten erhoht [4, 6, 7] und für den Anwender die Zeit zur Berechnung eines dreidimensionalen Ober- flächenbildes verlangert.
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Schwickert, H.C., Schweden, F., Voth, D., Schwarz, M., Wagner, W., Thelen, M. (1994). Dreidimensionale Rekonstruktionen von computertomographischen Untersuchungen des knöchernen Schädels bei kraniofazialen Dysplasien und Frakturen. In: Reiser, M., Heuck, A., Münzenberg, K.J., Kummer, B. (eds) Osteologie aktuell VIII. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-78676-1_6
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