Zusammenfassung
Da Viren lediglich aus Desoxyribonukleinsäure (DNS) oder RNS und einer Eiweißhülle bestehen, sind sie ohne eigenen Stoff- und Energiewechsel, ohne Atmung und Reizbarkeit keine selbständigen Organismen, sondern werden nur in Wirtszellen vermehrt und sind somit obligate Parasiten (Schwerdtfeger 1981, Butin 1983, Nienhaus 1985 a, Lindner 1991). Wie echte Lebewesen besitzen sie jedoch die Fähigkeit zur Mutation und Rekombination. Gegen Antibiotika sind sie unempfindlich. Ihre Größe beträgt 10 bis 450 nm und erreicht 800 nm Länge bei dem fadenförmigen Pappelmosaikvirus. Die nur aus einem ringförmig geschlossenen RNS-Molekül (120 kDa) bestehenden Viroide (virusähnliche Partikeln) sind die kleinsten bisher bekannten Erreger von Pflanzenkrankheiten, wie Triebstauchungen, Vergilbungen und Chlorosen (Lindner 1991, Schlegel 1992) u.a. bei Gurken, Hopfen, Kartoffeln, Kokospalmen und Tomaten. Die meisten Pflanzenviren wurden bisher in Angiospermen und nur wenige bei Gymnospermen und Farnen nachgewiesen. Allein bei Obstgehölzen sind über 100 Viruserkrankungen bekannt. Pflanzenviren gelangen durch Verletzungen in den Keimling, das Blattgewebe bzw. in die Wurzel oder werden durch Vektoren (saugende Insekten, besonders Blattläuse und Zikaden) übertragen. Durch Beeinflussung des Wirtsstoffwechsels kommt es im Blatt zu stellenweiser Aufhellung des Chlorophylls als eckige, ringförmige (Mosaik) oder diffuse Chlorosen (Scheckung). Weiterhin können Blattverkleinerungen und -defor- mationen auftreten, so daß Virusbefall bei Bäumen zuwachsmindernd wirkt.
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Schmidt, O. (1994). Schäden durch Viren und Bakterien. In: Holz- und Baumpilze. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-78579-5_5
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