Zusammenfassung
Wenn Software-Entwicklung als ein Prozeß der Konfliktverarbeitung aufgefaßt wird, dann müssen Maßnahmen zur Diagnose und Bewältigung von Konflikten grundlegende und integrative Bestandteile der Projektgestaltung sein. Hierzu greife ich auf bewährte Konzepte aus der Praxis der Familien- und Gruppentherapie zurück. Die Bewältigung von Konflikten in der Interaktion hat in der humanistisch-holistischen Psychologie und dort in der Gesprächspsychotherapie eine große Tradition. Carl Rogers gehört zu den großen Vertretern der humanistischen Psychologie. Die Grundsätze seiner personenzentrierten Form der Gesprächsführung lassen sich gut auf die grundlegenden Umgangsformen bei Dialogen in Projektgruppen übertragen. Das Bewußtsein der Allgegenwärtigkeit von Konflikten in Gruppen hat in der Themenzentrierten Interaktionsmethode (TZI) von Ruth Cohn eine in der Praxis bewährte Form der Aufarbeitung gefunden. Die gemeinsame dialogische Arbeit am Thema steht im Mittelpunkt der Gruppe, es geht aber auch um die Interessen, Motive und Bedürfnisse einzelner und die interpersonalen Beziehungen in der Gruppe. Die Kunst im Dialog ist es, ständig eine dynamische Balance zu halten zwischen der Persönlichkeit des einzelnen, den Gruppeninteressen und dem zu behandelnden Thema (siehe Abb. 43). TZI ist ein gruppendynamisches Verfahren, das auf soziales Lernen abzielt. TZI bietet einen, für alle Gruppenmitglieder verbindlichen, Regelkanon, der sprachliche Abmachungen enthält, wie eine Gruppe miteinander in Interaktion treten soll. Dieser Regelkanon hat mich bei meinem Vorschlag für eine Situationsdefinition für argumentative Dialoge von Software-Entwicklern beeinflußt.
Thus spoke the master programmer: »Let the programmers be many and and the managers few — then all will be productive.«
Geoffrey James: The Tao of Programming. Book Six. Management.
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Pasch, J. (1994). Die Konsequenz: Mehr Selbstorganisation in Projekten. In: Software-Entwicklung im Team. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-78513-9_8
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