Zusammenfassung
59 habilitierte Hochschullehrer der Universität Heidelberg sind in den Jahren des Dritten Reiches ihrer akademischen Rechte beraubt worden. Alle Fakultäten — außer der Theologischen — waren davon betroffen, ebenso sämtliche Ränge der Hierarchie, vom ordentlichen Professor und international anerkannten Gelehrten bis zum noch unbekannten Privatdozenten im Assistentenstatus. Richtet man den Blick auf alle Bürger der civitas academica und zieht daher den Kreis weiter, so gehören zu den Entrechteten und Vertriebenen noch etwa 20 Assistenten, Praktikanten, Angestellte und Institutsgehilfen, die 1933 als Juden von der Weiterbeschäftigung ausgeschlossen wurden; es zählen dazu die Lehrbeauftragte Marie Baum und die zwei Habilitanden Otto Pächt und Hermann Quincke sowie etwa 50 Studenten, die wegen linker Aktivitäten 1933 auf Betreiben der NS-Studentenführung für Dauer oder zeitlich befristet vom Studium ausgeschlossen wurden. Zu nennen wäre in diesem Zusammenhang ferner Eberhard Freiherr von Künßberg, der zwar in seinen akademischen Rechten ungeschmälert blieb, aber in seinen bürgerlichen Rechten eingeschränkt wurde.
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Wolgast, E. (1993). Zum Gedenken an die durch die NS-Diktatur vertriebenen und entrechteten Dozenten der Ruperto Carola. In: Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 37. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-78440-8_15
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