Zusammenfassung
Die wohl erste Beschreibung einer lumbalen „Bandscheiben“-operation stammt von Krause u. Oppenheim aus dem Jahre 1909, die bei einem Patienten, der typische Symptome einer Lumboischialgie entwickelte hatte, ein „Ekchondrom“ entfernten. Derartige Ekchondrome wurden in der Folgezeit des öfteren entfernt; sie wurden als Tumoren angesehen. Dem bekannten amerikanischen Neurochirurgen Walter Dandy schreibt man zu, daß er in den 20er Jahren bei der Operation eines solchen Ekchondroms den Ausspruch getan haben soll, daß diese Ekchondrome wohl Ursache vieler Beschwerden seien. Nach den grundlegenden Arbeiten über den Bandscheibenvorfall von Schmorl u. Junghanns beschrieben schließlich Mixter u. Barr 1934 im New England Journal of Medicine die ersten Bandscheibenoperationen, bei denen sie sowohl im thorakalen als auch im zervikalen und erst recht im lumbalen Bereich nach Laminektomie Bandscheibenvorfälle entfernten. Die erste Verfeinerung des Eingriffes ergab sich dann 1938 durch Love, der bei einem relativ großen Patienten die interlaminäre Fensterung als ausreichend für den Zugang zum lumbalen Bandscheibenraum erkannte. In den folgenden Jahren entwickelte sich die noch heute bekannte Operationstechnik, wo neben der Entfernung des Sequesters auch der Bandscheibenraum so weit ausgeräumt wurde, daß kein freies Bandscheibenmaterial mehr nachrutschen konnte. Eine weitere Neuerung ergab sich im Jahre 1977 durch die Einführung mikrochirurgischer Techniken durch Caspar u. Loew, die in der Folgezeit geringfügig modifiziert wurden.
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Schirmer, M. (1995). Indikationen zur lumbalen Bandscheibenoperation. In: Kügelgen, B. (eds) Aktuelle Neuroorthopädie Bilanz und Ausblick. Neuroorthopädie, vol 5. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-78372-2_15
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