Zusammenfassung
Datenbanken gehören seit langem zum Alltag der Computeranwendungen und werden heute mit großer Selbstverständlichkeit breit eingesetzt. Historisch gesehen hat sich die Datenbank aus zwei Wurzeln entwickelt. Zum einen waren es die Reservierungsprobleme der Fluggesellschaften in den USA (Projekt SABRE, American Airlines, ab 1957) [Bahe et al. 86], die einen möglichst schnellen und effizienten Direktzugriff vieler Benutzer zu großen Datenbeständen erforderlich machten. Diese Systeme lieferten zugleich die Problematik des Zugriffs auf Dateien aus entfernten Lokationen, ohne relevanten Zeitverzug und unabhängig von Reihenfolgen, bei einer gleichzeitig unbestimmbaren Zahl koinzidenter Zugriffe. Ausgehend von SABRE wurden diese Techniken in den USA bald mit dem Begriff Teleprocessing belegt. Eine zweite Wurzel stammt aus Anwendungen im Bereich der Fertigung und gait den sogenannten Stücklisten. Diese Problematik besteht auch heute noch darin, daß redundanzfrei gespeicherte Datenelemente (Teiledatei) zu unterschiedlichsten, aber vorgegebenen Strukturen (Stücklisten) zusammengefiihrt werden müssen. Entsprechende Software-Prozessoren wurden damals als Stücklistenprozessor (BOMP) bekannt. Dieser Zweig der Datenbankanwendung fiihrte direkt zum Problem komplexer Datenstrukturen in Form von Hierarchien und allgemeinen Netzen, die jeweils aus einem nichtredundanten Vorrat relativ einfacher Datenelemente aufzubauen waren. Zur Entwicklung dieser Datenstrukturen gehörte in den sechziger Jahren ein umfangreicher Methodenstreit um den Begriff der Netzwerke, aus dem heraus die heutigen methodischen und theoretischen Vorstellungen der allgemeinen Netzwerke entstanden sind. Auch stammt bereits aus den sechziger Jahren die sehr stringente Definition der Datenbank als einer Menge nichtredundanter, vielfach verwendbarer Datenelemente.
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Lutz, T. (1993). Datenbanken gestern und heute: Vom Dateisystem zu SQL. In: Böcker, HD., Glatthaar, W., Strothotte, T. (eds) Mensch-Computer-Kommunikation. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-78272-5_19
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