Visuelle Objektmodellierung in der rechnerintegrierten Fertigung

Kurzfassung

Schlanke Produktion, Just In Time sind Produktionsphilosophien zur Erhöhung der Unternehmensrentabilität durch eine Verringerung der benötigten Resourcen an Personal, Kapital und Materialien unter Wahrung der Produktionsrahmenbedingungen, wie Produktqualität, Termintreue und Flexibilität. Ihre Durchsetzung erfordert neben den technischen Voraussetzungen flexible Modelle zur Planung, Terminierung, Steuerung und Simulation des Fertigungsgeschehens. Die Modellierung technischer Systeme dieser Art erfordert aber bislang einen überdimensionalen Aufwand in den letzten Phasen des Software Lebenszyklus, der Implementierung und Wartung. Der Grund hierfür liegt vor allem in der mangelnden Unterstützung des Modellentwurfs durch geeignete Software-Engineering-Methoden und -Werkzeuge. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag zur Verringerung dieses Defizits leisten.

In dieser Arbeit wird die Methode VOM (Visual Object Modelling) und deren Anwendung auf die konzeptionelle Modellierung von Teilen eines flexiblen Fertigungssystems vorgestellt. Aufbauend auf den objektorientierten Ansatz wird eine Notation für einen realitätstreuen Modellentwurf eingeführt. Die Unterteilung der Diskurswelt in Basisobjekte, Steuerobjekte und Schnittstellenobjekte ermöglicht eine hierarchische Modellierung des Systemverhaltens unter Einbeziehung von Benutzer- und Geräteschnittstellen. Den Anforderungen technischer Systeme hinsichtlich Prozeßmodellierung wird durch die Einführung sequentieller und paralleler Tasks begegnet. Durch die Anwendung objektorientierter Techniken wie Datenkapselung, Vererbung, Polymorphismen usw., können gut verständliche, in hohem Ausmaß wiederverwendbare Modellkomponenten aufgebaut werden.