Intravenöses Kontrastmittel verstärkt die Trypsinogen-Aktivierung und erhöht Pankreaszellnekrosen und Mortalität bei experimenteller Pankreatitis

Zusammenfassung

Um die hohe Letalität der schweren akuten Pankreatitis (AP) zu begrenzen, müssen Patienten mit nekrotisierender Verlaufsform rechtzeitig therapeutischen Maßnahmen zugeführt werden, die bei Patienten mit ödematöser AP nicht gerechtfertigt sind. Zur Evaluation von Pankreasnekrosen gilt die kontrastverstärkte Computertomographie (CECT) derzeit als beste Methode. Da der Nachweis ischämischer Areale in der Frühphase der AP Rückschlüsse auf den weiteren Krankheitsverlauf zuläßt, wird die Durchführung eines CECT als initiales Staging von Patienten mit AP propagiert [1,2]. Untersuchungen an der Niere haben gezeigt, daß intravenöses Kontrastmittel (KM) in einer Dosierung, wie sie zur Darstellung des Pankreas im CECT benötigt wird, vorbestehende ischämische Läsionen aggravieren kann [3]. Da die schwere AP durch Perfusionsstörungen charakterisiert ist [4], liegt der vorliegenden Studie die Frage zu-grunde, ob der Verlauf der AP durch die Gabe von intravenösem KM in der Frühphase der Erkrankung beeinflußt wird. An einer schweren Form der AP an der Ratte wird der Effekt von ionischem und nicht-ionischem KM auf die Trypsinogen-Aktivierung, Pathomorphologie des Pankreas und Mortalität untersucht.