Einfluß der Leu-M1-Immunreaktivität auf die Prognose des C-Zell-Karzinoms der Schilddrüse

Zusammenfassung

Unter den Schilddrüsenkarzinomen beansprucht das C-Zell-Karzinom (Synonym: medulläres Karzinom) wegen seiner biologischen Besonderheiten eine Sonderstellung. Da der Tumor kein Radiojod speichert und nur eine sehr geringe Ansprechrate auf perkutane Radiatio oder Chemotherapie aufweist, nimmt der chirurgische Eingriff einen besonderen therapeutischen Stellenwert ein. Wegen der sehr unterschiedlichen Krankheitsverläufe mit rezidivfreien Zeitspannen von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahrzehnten ist gerade bei dieser Geschwulst intensiv nach Faktoren gesucht worden, die eine bessere Prädiktion des biologischen Verhaltens gestatten. Neben allgemeinen Tumorprognoseparametern wie Alter, Geschlecht und Tumorstadium und für das C-Zell-Karzinom spezifischen Parametern wie Tumorform (sporadisch vs. familiär) und Calcitoninspiegel im Serum wird eine erhebliche prognostische Relevanz auch den immunzytochemisch erfaßbaren Tumoreigenschaften beigemessen [5]. Nachdem bereits beim papillären Schilddrüsenkarzinom der prognosebestimmende Effekt des myelomonozytären Leu-M1-Antigens nachgewiesen werden konnte [4], haben wir die Bedeutung der Leu-M1-Positivität im Tumorgewebe auch bei Patienten mit einem C-Zell-Karzinom überprüft.