Zusammenfassung
Die Geschichte der Prämedikation spiegelt im wesentlichen die Geschichte der Inhalationsanästhesie wider. Über die Gabe von Anticholinergika vor Äther- und Chloroformnarkosen, der zusätzlichen Prämedikation mit Opioiden zur Dosisreduktion sowie der Supplementierung mit Neuroleptika, v. a. zur Vermeidung der Nebenwirkungen der Opioide, entwickelte sich eine Standardprämedikation, bestehend aus Pharmaka der genannten 3 Gruppen. Die Entwicklung kurzwirkender Hypnotika und Analgetika führte zu einem Wandel in der Anästhesiepraxis, dem die Praxis der Prämedikation zunächst nicht folgte. Erst mit dem Nachweis unerwünschter Nebenwirkungen der herkömmlichen Routineprämedikation vollzog sich ein Wandel zunächst im Bewußtsein der Anästhesisten und dann auch in der Praxis der Prämedikation. Die moderne Anästhesie, wie sie sich heute in Form der balancierten Anästhesie präsentiert, erlaubt die Einteilung in eine präoperative, intraoperative und postoperative Phase, für die jeweils die erwünschten Wirkungen der verwendeten Pharmaka klar definiert werden können (Tabelle 1). So fordern wir in der präoperativen Phase obligat die Gewährleistung eines ausreichenden Nachtschlafs, der situativ bei etwa einem Drittel der Patienten gestört ist und eine Verminderung des präoperativen Stresses, verursacht durch Krankheit, Krankenhaus, Hospitalisation und die bevorstehende Anästhesie und Operation. Fakultativ können antisialoge, vagolytische, antihistaminische und analgetische Wirkungen erwünscht sein. Intraoperativ sollen Hypnose, Analgesie und Muskelrelaxation und postoperativ im wesentlichen Analgesie gewährleistet sein.
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Literatur
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Tolksdorf, W. (1993). Einfluß der Prämedikation auf die Methoden der totalen intravenösen Anästhesie. In: Dick, W., Eberle, B., Gervais, H., Heinrichs, W., Klein, A. (eds) Totale intravenöse Anästhesie (TIVA). Klinische Anästhesiologie und Intensivtherapie, vol 44. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77966-4_7
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