Zusammenfassung
Falstaff antwortet auf den Ausruf des Oberrichters: „You hear not what I say to you“ (Ihr hört nicht, was ich Euch sage), mit der Behauptung: „Very well, my lord, very well. Rather, an’t pleases you, it is the disease of not listening, the malady of not marking, that I am troubled withal“ (O sehr gut, gnädiger Herr, sehr gut! Es ist vielmehr, wenns Euch beliebt, das Übel des Nicht-Aufhorchens, die Krankheit des Nicht-Achtgebens, womit ich behaftet bin). Schließlich gibt der Oberrichter nach: „But since all is well, keep it so. Wake not a sleeping wolf“ (Doch, da nun alles gut ist, so erhaltet es dabei; weckt den schlafenden Wolf nicht auf). Worauf Falstaff die Antwort erteilt, die als Motto für alle seine Nachfolger dienen könnte: „To wake a wolf is as bad as to smell a fox“ (Einen Wolf aufwecken ist ebenso schlimm als einen Fuchs riechen, Shakespeare, Henry IV, 2.Teil, 1.Akt, 2.Szene).
„Der Schwerleidende sieht aus seinem Zustande mit einer entsetzlichen Kälte hinaus auf die Dinge: alle jene kleinen lügnerischen Zaubereien, in denen für gewöhnlich die Dinge schwimmen, wenn das Auge des Gesunden auf sie blickt, sind ihm verschwunden: ja er selber liegt vor sich da ohne Flaum und Farbe. Gesetzt, daß er bisher in irgendeiner gefährlichen Phantasterei lebte: diese höchste Ernüchterung durch Schmerzen ist das Mittel, ihn herauszureißen, und vielleicht das einzige Mittel...
...mit Verachtung gedenkt er der edelsten und geliebtesten Illusionen, in denen er früher mit sich selbst spielte...“
(Nietzsche, Morgenröte, 114, S. 98f.)
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Wurmser, L. (1993). Die Rolle der Verleugnung in der Kultur. In: Die zerbrochene Wirklichkeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77934-3_6
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