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Zusammenfassung

Im ersten Teil wurde zunächst der Problemraum von Fensterumgebungen in von konkreten Systemen abstrahierender Weise aufgespannt. Die Darstellung erstreckte sich von den hardwarenahen Bereichen über Fensterkonzepte bis hin zu Toolkits und deren applikatorischer Schnittstelle. Ausführlich wurde die Bedeutung der objektorientierten Softwareentwicklung dargestellt.

Aufbauend auf diesen Grundlagen wurden die charakteristischen Eigenschaften von relevanten Fensterumgebungen detaillierter betrachtet. Es wurde deutlich gemacht, daß herkömmliche Fenstersysteme und Toolkits eine Vielzahl von sehr unterschiedlichen Konzepten und Mechanismen aufweisen. Außerdem schlägt sich die Architektur des zugrundeliegenden Fenstersystems in einem unterschiedlichen Abstraktionsgrad der Fenstersystem- bzw. Toolkit-Schnittstelle nieder. Beides erschwert die Entwicklung von portablen Applikationen und Toolkits.

Der zentrale Teil der Arbeit beginnt mit einer einführenden Beschreibung des Application-Frameworks ET++. Durch den bewußten Verzicht auf entwurfs- und implementierungstechnische Einzelheiten wurde ET++ so dargestellt, wie es sich dem Applikationsentwickler präsentiert. Insbesondere wurde gezeigt, inwieweit durch Framework-Konzepte die üblichen Problembereiche bei der Entwicklung interaktiver grafischer Applikationen entschärft werden können, indem der komplexitätstragende Kontrollfluß ein für allemal in die Bibliothek verlagert wird.

Nach der ET++-Einführung wurden wichtige Entwurfsüberlegungen und Implementierungskonzepte der fenstersystemrelevanten Aspekte von ET++ dargestellt. Zunächst wurde diskutiert, wie durch eine Portabilitätsschicht zwischen Toolkit und Fenstersystem eine universelle Portierbarkeit für ET++ erreicht werden kann. Anschließend wurde dargelegt, welchen Einfluß die Architektur des zugrundeliegenden Fenstersystems auf die Verwendung einer Portabilitätsschicht besitzt.

Aufbauend auf diesen strukturellen Überlegungen wurde die objektorientierte Architektur der Portabilitätsschicht von ET++ vorgestellt. Es wurde deutlich gemacht, wie durch objektorientierte Prinzipien eine Standardimplementierung großer Bereiche der Portabilitätsschicht erreicht werden kann, die sich für die Anbindung an ein konkretes Fenstersystem schrittweise optimieren läßt.

Nach diesen allgemeinen Überlegungen zur Architektur der Portabilitätsschicht wurde das in ET++ verwendete Grafikmodell beschrieben. Es wurde gezeigt, daß ein einheitliches Stencil/Paint-Modell eine geeignete Grundlage für die Entwicklung portabler Applikationen mit grafischer Benutzungsoberfläche darstellt. Durch die Einführung der objektorientierten Abstraktion Ink können Farben, Grauwerte, Muster und spezielle grafische Effekte durch ein einziges Konzept benutzt werden. Insgesamt erlaubt das ET++-Farbmodell die Entwicklung von Applikationen, die sowohl auf Schwarzweiß- als auch auf Farbbildschirmen ohne aufwendige Fallunterscheidungen implementiert werden können.

Nach einer kritischen Betrachtung der in herkömmlichen Fenstersystemen verwendeten Fensterabstraktionen wurde anschließend gezeigt, wie in ET++ die Funktionalität eines hierarchischen Fenstersystems durch VObjects allein im Toolkit nachgebildet werden kann. Da VObjects im Gegensatz zu anderen Systemen nicht mit einem „realen“Fenster im Fenstersystem assoziiert werden, und damit einen um zwei Größenordnungen geringeren Speicherplatz benötigen, können sie zum ersten Mal als „Leichtgewichtsfenster“bezeichnet werden. In zahlreichen zu VObject existierenden Unterklassen werden die verschiedenen Spielarten von Fenstern realisiert. Applikationen bezahlen hierdurch nur für die Funktionalität, die sie wirklich benötigen. Diese Eigenschaft steht in krassem Gegensatz zu allen bestehenden Fenstersystemen, bei denen im - nicht erweiterbaren - Fensterobjekt bereits die insgesamt erforderliche Funktionalität festgeschrieben werden muß.

Daß mit dieser Funktionsverlagerung vom Fenstersystem in den Toolkit keine wesentliche Aufblähung verbunden ist, wurde am Beispiel der Bereiche Layout-Verwaltung, Bildschirmaufdatierung und Ereignisbehandlung verdeutlicht. Es konnte sogar gezeigt werden, daß diese Verlagerung nicht nur zu einer Effizienzsteigerung führt, sondern durch die objektorientierte Implementierung auch eine Flexibilitätserhöhung erreicht wird.

Als Grundlage für die Integration von interaktiven Applikationen unter einer gemeinsamen Arbeitsumgebung wurde ein portables Kommunikationskonzept vorgestellt, das erheblich über die Möglichkeiten existierender Systeme hinausgeht, da es nicht nur den Bereich der Zwischenablageverwaltung abdeckt, sondern auch die Ausführung von Befehlen durch andere Applikationen erlaubt. In diesem Bereich wurde wieder deutlich, wie durch das Konzept des Application-Frameworks für jede Applikation automatisch ein standardisiertes Verhalten erreicht wird. Durch den in ET++ verwendeten Aktivierungs-/Passivierungs-Mechanismus können beliebige Objekte zwischen Applikationen ausgetauscht werden, ohne daß jeweils spezielle Nachrichtenformate festgelegt werden müssen.

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© 1992 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Weinand, A. (1992). Zusammenfassung und Ausblick. In: Objektorientierte Architektur für grafische Benutzungsoberflächen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77839-1_6

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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