Was weiß man über die Ursachen der Schizophrenie?

Zusammenfassung

Obwohl wir letztlich die Ursache der Schizophrenie nicht kennen, hat sich durch die intensive Forschung der letzten Jahrzehnte unser Wissen über wahrscheinliche Teilursachen und mögliche pathogenetische Faktoren erheblich vermehrt. Am gesichertsten ist dabei unser Wissen über genetische Einflüsse:

Während das Erkrankungsrisiko (Lebenszeitrisiko) der Durchschnittsbevölkerung bei ca. 1% liegt, beträgt es bei Kindern eines schizophrenen Elternteils oder bei Geschwistern Schizophrener ca. 10–14%; wenn beide Eltern schizophren sind, ist die Erkrankungswahrscheinlichkeit für die Kinder sogar zwischen 30 und 60%. Auf der anderen Seite zeigen diese Zahlen aber auch deutlich, daß trotz einer familiären Belastung die Chance recht groß ist, nicht an Schizophrenie zu erkranken und daß außer den Erbfaktoren noch andere Ursachen am Ausbruch dieser Krankheit beteiligt sein müssen. Weitere Hypothesen sind die einer frühkindlichen Hirnschädigung (evtl. in Zusammenhang mit Schwangerschafts- oder Geburtskomplikationen) oder auch die Vermutung, daß die Krankheit bei erhöhter Vulnerabilität durch Streß oder auch durch ein ungünstiges Familienklima ausgelöst werden könnte. Aufgrund der guten antipsychotischen Wirksamkeit der (hauptsächlich antidopaminerg wirksamen) Neuroleptika wurde die Dopaminhypothese der Schizophrenie formuliert, die als Ursache dieser Krankheit eine dopaminerge Überfunktion bzw. Überempfindlichkeit vermutet.