Zusammenfassung
Antipsychotische Wirkung und Nebenwirkungen werden bei den Depotneuroleptika durch exakt das gleiche Neuroleptikamolekül hervorgerufen wie bei der oral applizierten Muttersubstanz. Der einzige Unterschied — und damit auch mögliche Vor- und Nachteile — zwischen beiden hängt damit zusammen, daß bei den Depotneuroleptika nach einmaliger Injektion die neuroleptisch wirksame Substanz über das gesamte Injektionsintervall von 1–4 Wochen im Körper aktiv ist. Diese lange Wirkdauer kann (z. B. bei der Langzeitbehandlung von Patienten mit schlechter Compliance) ein Vorteil sein. Sie kann aber auch (z. B. beim unerwarteten Auftreten von Nebenwirkungen) ein Nachteil sein, weil die Substanz dann nicht durch sofortiges Absetzen schnell aus dem Körper entfernt werden kann. Hieraus geht schon hervor, daß die Hauptindikation für den Einsatz von Depotneuroleptika die symptomsuppressive oder rezidivprophylaktische Langzeitbehandlung darstellt. Durch die Depotneuroleptika wird dem Patienten nicht nur die lästige tägliche Tabletteneinnahme erspart, sondern sie erleichtern auch die Aufrechterhaltung der Compliance.
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Kissling, W. (1992). Wann ist eine Behandlung mit Depotneuroleptika indiziert? Was sind die Vor- und Nachteile?. In: Kompendium der Schizophreniebehandlung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77788-2_21
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