Zusammenfassung
Die Erstdiagnose einer Schizophrenie zu stellen ist in vielen Fällen eine schwierige und immer eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Schwierig deshalb, weil bis jetzt keine pathognomonischen Einzelsymptome bekannt sind, die eine eindeutige Schizophreniediagnose ermöglichen. Auch die Ergebnisse apparativer, z. B. bildgebender Untersuchungsverfahren oder Blut- bzw. Liquoruntersuchungen, können das Vorliegen einer schizophrenen Psychose nicht sichern, höchstens andere organische Ursachen ausschließen. Die Diagnose einer Schizophrenie muß deshalb nach wie vor als Ergebnis eines klinischen Entscheidungsprozesses gestellt werden, in den der psychopathologische Querschnittbefund, möglichst auch der Längsschnittverlauf und die Familienanamnese eingehen. Welche Einzelsymptome für die Diagnose einer Schizophrenie zwingend vorhanden sein müssen, ist je nach Diagnosesystem (z. B. der WHO-Klassifikation ICD-10 oder dem Diagnostikmanual der Amerikanischen Psychiatergesellschaft DSM-III-R) etwas unterschiedlich. Über die im folgenden aufgelisteten, praktisch relevanten Hauptsymptome der Schizophrenie besteht jedoch weitgehend Einigkeit:
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Wahnideen (z. B. Verfolgungs- oder Beziehungsideen);
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Halluzinationen (z. B. Stimmenhören);
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Denkstörungen (z. B. Zerfahrenheit);
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Affektstörungen (z. B. inadäquater Affekt);
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Ich-Störungen (z. B. Verlust der Ich-Grenzen).
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Kissling, W. (1992). Woran erkennt man schizophrene Psychosen?. In: Kompendium der Schizophreniebehandlung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77788-2_1
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