Zusammenfassung
Die immer wiederkehrende Frage des Klinikers „Wie kann ich den Verlauf des Patientenzustandes während oder nach einer therapeutischen Maßnahme objektiv beurteilen?“ wirft erhebliche Probleme statistischer Natur auf. Hierbei handelt es sich zunächst um die Beurteilung eines einzelnen Patienten und nicht um diejenige eines Kollektives von Patienten. Für den in der Medizinstatistik ganz allgemein im Vordergrund stehenden Fall der Kollektivbetrachtung ermöglicht die Variabilität des untersuchten Merkmals zwischen den voneinander unabhängigen Patienten den statistischen Verallgemeinerungsschluß mit vorgewählter Irrtumswahrscheinlichkeit (Konfidenzintervall bzw. Signifikanztest). Bei Verlaufsdaten am Einzelpatienten dagegen ist dieser Schluß wegen der voneinander abhängigen Werte des betrachteten Merkmals nicht ohne weiteres möglich. Der zweite Problemkreis betrifft die Notwendigkeit, den Patientenzustand an den Merkmalswerten eines Normalkollektivs zu relativieren, wobei die Frage zu diskutieren ist, wie der entsprechende Normbereich, oder besser: Referenzbereich, sachgerecht zu konstruieren ist. Das dritte und letzte Problem schließlich betrifft die Tatsache, daß gewöhnlich nicht nur ein Merkmal am Patienten von Interesse ist, sondern es meist mehrere sind. Das dabei auftretende Problem der „Multiplizität“ betrifft in der vorliegenden Situation sowohl die Konstruktion von Referenzbereichen wie auch die Verlaufsbeurteilung am Einzelpatienten.
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Abt, K. (1993). Statistische Aspekte der Trendanalyse zur simultanen Verlaufskontrolle mehrerer Variablen beim Einzelpatienten am Beispiel evozierter Potentiale. In: Steudel, W.I., Lumenta, C.B., Klug, N. (eds) Evozierte Potentiale im Verlauf. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77772-1_1
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