Zusammenfassung
Zugmittel (Ketten, Seile, Riemen) gehören zu den ältesten bekannten Maschinenelementen. Bereits aus der Bronzezeit sind Ketten bekannt, die jedoch nur als Schmuck verwendet wurden. Bei Ausgrabungen in La-Téne (Neuenburger See) fand man Kesselketten, die keltischen Ursprungs sind. In der Grabkammer des Kammerherrn Ti zu Sakarah in Ägypten ist um 2600 v. Chr. ein Seiler bei der Arbeit dargestellt. Die Babylonier und Assyrer verwendeten Ketten erstmals als Transmissionselemente für Schöpfwerke. Erste Hinweise auf derartige Anwendungsfälle findet man bei dem griechischen Mechaniker Philon von Byzanz in seinen Büchern „Mechanike Syntaxis“ 225 v. Chr. Der römische Architekt und Ingenieur Markus Vitruvius Pollio baute 16 v. Chr. ein Schöpfwerk mit einer Gliederkette. Eine Weiterentwicklung der Transmissionselemente fand aufgrund der steigenden Bevölkerungszahlen mit der frühen industriellen Revolution der Renaissance in Italien statt. Im Jahr 1338 gab es in Florenz ca. zweihundert Textilwerkstätten. Schon um 1430 wurden endlose Seilumschlingungstriebe zum Antrieb von Schleifbänken eingesetzt. 1438 entwarf Jacopo Mariano ein Kettenrad, und Leonardo da Vinci (1452 bis 1519) zeigt in seinen über zweitausend Zeichnungen und Skizzen auch Gelenkketten ähnlich den heute bekannten Block- und Flyerketten. Erst im 17. Jahrhundert holten die mitteleuropäischen Länder den durch die Pest und den Hundertjährigen Krieg verlorenen wirtschaftlichen und technischen Rückstand auf. Der Brite Ph. White erhielt im Jahr 1634 ein Patent für die erste eiserne Ankerkette, eine Gliederkette.
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Funk, W. (1995). Einleitung. In: Zugmittelgetriebe. Konstruktionsbücher, vol 39. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77756-1_1
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