Zusammenfassung
Die internationale Forschung zum Hyperkinetischen Syndrom (HKS) zeigt eine Vielzahl vertrauter Erscheinungen, die für weite Bereiche der gegenwärtigen empirischen psychologischen Forschung allgemein typisch sein dürften: eine international beobachtbare kumulierende Expansion des Forschungsaufwandes, eine wachsende Disproportionalität von hypertrophierenden, isolierten und relativ theoriefernen Einzelstudien bei gleichzeitig stagnierenden theoretischen Erklärungsbemühungen und schließlich eine wachsende Orientierungslosigkeit der mit dem HKS in der Praxis konfrontierten Psychologen. Trotzdem scheint einiges dafür zu sprechen, daß sich das HKS, wie bereits angedeutet, jenseits dieser vertrauten Züge als für die aktuelle psychologische Forschung besonders aufschlußreich erweisen könnte: vor allem hinsichtlich seines „paradigmatischen“ Wertes für grundsätzliche forschungsstrategische Überlegungen in der gegenwärtigen Psychologie (vgl. hierzu auch Brocke & Holling, 1982, Abschn. 5), aber auch hinsichtlich seines möglichen Konsequenzenreichtums für zentrale allgemeinpsychologische, psychophysiologische und klinisch-psychologische Ansätze. Die vorliegende Studie enthält hierfür einige Indizien, wenn auch derartige Grundlagenaspekte im Rahmen dieser Untersuchung nur subsidiär berücksichtigt werden können.
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Literatur
Bereits 1845 hat der Arzt H. Hoffmann dieses Phänomen in der Figur des „Zappelphilipp“ beschrieben. Heute wird das Hyperkinetische Syndrom vor allem mit den Kernsymptomen Aufmerksamkeitsdefizite, Impulsivität und Hyperaktivität gekennzeichnet (Einzelheiten s. Kap. 4).
Die Abnahme von Symptomen des HKS, die ein hohes (behaviorales) Arousal indizieren (z.B. motorische Unruhe), unter dem Einfluß von Stimulantien (vgl. Satterfield & Dawson, 1971).
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Brocke, B. (1992). Das Hyperkinetische Syndrom: Ein gewöhnliches Exemplar gegenwärtiger psychologischer Forschungsobjekte?. In: Biopsychologische Faktoren des Hyperkinetischen Syndroms. Lehr- und Forschungstexte Psychologie, vol 44. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77585-7_2
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