Zusammenfassung
Georgius Agricola beschrieb im 6. Band (1556 erschienen) seines grundlegenden Werks über das Berg- und Hüttenwesen im Erzgebirge, „De Re Metallica“, auch die Arbeitsbedingungen in Joachimsthal, wo er als Stadtarzt tätig war: „Der Staub bringt die Lungen zum Eitern und erzeugt im Körper die Schwindsucht. Auf den Gruben findet man Frauen, die sieben Männer gehabt haben, welche alle jene unheilvolle Schwindsucht dahingerafft hat.“ „Bergsucht“ wurde diese Krankheit benannt und auch von Paracelsus erwähnt. Der Bergphysikus C. L. Scheffler von Annaberg beschreibt 1770 die Symptome der Bergsucht, verhärtete Drüsen und Knoten in der Lunge und den Bronchien, und er sieht als Ursache das Einatmen „arsenicalischen Staubs“ und „böser Schwaden“. 1879 publizierten die erfahrenen Bergärzte F. H. Härting und W. Hesse, daß im letzten Jahrzehnt im Schneeberger Kobaltfeld rund ein Viertel der Bergleute an der mit „Schneeberger Lungenkrebs“ bezeichneten Bergkrankheit gestorben sind. Sie empfahlen eine Verbesserung der Ventilation in den Gruben und das Naßbohren, um die Staubentwicklung zu reduzieren. Sie erreichten damit einen Rückgang der Sterberate der Bergleute dieser Gruben in den folgenden zwanzig Jahren auf die Hälfte.
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Kiefer, H., Koelzer, W. (1992). Auch bei Strahlung: Die Dosis macht’s. In: Strahlen und Strahlenschutz. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77548-2_5
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