Zusammenfassung
Im Gegensatz zum Abfluss in Druckrohren, bei denen der Fliessquerschnitt nur in Längsrichtung veränderlich ist, kann sich im Freispiegelkanal die Durchflussfläche sowohl mit der Abflusstiefe h als auch mit der Lagekoordinate x verändern. Entsprechend besitzen Strömungen in offenen Kanälen einen Freiheitsgrad mehr und machen im Gegensatz zu Rohrströmungen den besonderen Reiz von Freispiegelströmungen aus. Somit können im Druckrohr keine Oberflächenwellen im üblichen Sinn auftreten, und Phänomene wie Rückstau oder Absenkung existieren nicht.
Der Gleichgewichtszustand von treibenden und rückhaltenden Kräften kann Normalabfluss verursachen. Die Bedingungen, unter welchen sich konstante Wassertiefe einstellt, werden vorerst ausführlich erläutert. Dann wird formelmässig Normalabfluss beschrieben und auf die Teilfüllungszustände im Kreis-, Ei- und Maulprofil angewendet Dabei lassen sich Näherungsformeln ableiten, die einfach in der Handhabung sind. Aspekte wie Zuschlagen eines Rohres oder Energiehöhe unter Normalabfluss werden ebenfalls betrachtet, und auf den Lufteintrag bei steilen Kanalisationen wird eingegangen. Schliesslich wird das Bemessungsprinzip erläutert und anhand von Beispielen erklärt.
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Hager, W.H. (1994). Normalabfluss. In: Abwasserhydraulik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77429-4_5
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