Risikomanagement von Versicherungen, Schadensfonds und Umweltgenossenschaften zur Verhütung von Umweltschäden aus juristischer Sicht

Zusammenfassung

Risikomanagement kollektiver Schadenstragungssysteme kann man in einem engeren oder einem weiteren Sinne verstehen.¹ Im engeren Sinne bezeichnet man mit Risikomanagement nur solche Aktivitäten, die unmittelbar auf Vorsorge gegen das Entstehen von Umweltschäden ausgerichtet sind, insbesondere Risikoabschätzung (die aber eine weitergehende Bedeutung auch im Rahmen versicherungstechnischer Lösungen besitzt), Beratung des Versicherungsnehmers, Setzung von Vorsorgestandards für die Tätigkeit des Versicherungsnehmers und eigene Kontroll- und Überwachungsaktivitäten. In einem weiteren Sinne gehört zum Risikomanagement auch die Verhütung von Umweltschäden durch Einsatz versicherungstechnischer Instrumente, die einen ökonomischen Anreiz für den Versicherungsnehmer darstellen, Umweltschäden zu verhüten. Dazu gehören insbesondere Deckungseinschränkungen, die Deckung nur von Schäden, die in der Versicherungsperiode geltend gemacht werden (claims-made-Policen), die Prämiengestaltung sowie Schadensteilungsabkommen, Rückversicherung und Errichtung von sog. Captives (Eigenversicherung von Großunternehmen). Risikomanagement ist nicht nur bei der privaten Versicherung, sondern auch bei Schadensfonds und Umweltgenossenschaften möglich.