Zusammenfassung
Die Grundlagen der Naturwissenschaften sind wohl noch nie so tiefgreifend verändert worden wie in unserem Jahrhundert. Die Relativitätstheorie und die Quantentheorie haben das bisherige naturwissenschaftliche Weltbild so weitgehend umgestoßen, daß Konsequenzen in vielen Bereichen einschließlich der Philosophie zu verarbeiten waren und noch sind. Die Fundamente der beiden genannten Theorien sind seit etwa 60 Jahren ausgearbeitet. Seit etwa 20 Jahren entwickelt sich nun eine Theorie des „Deterministischen Chaos“, und es ist schon abzusehen, daß sie das dritte wissenschaftliche Großereignis dieses Jahrhunderts ist. Sie verändert die Sicht der Natur ein weiteres Mal. Als selbstverständlich angenommene Grundlagen und Anschauungsformen müssen aufgegeben werden. Dies kommt schon im Namen der neuen Theorie zum Ausdruck, der wie ein Widerspruch wirkt, denn nach unserer herkömmlichen Anschauung kann ein System entweder deterministisch oder chaosartig sein, aber nicht beides gleichzeitig.
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Lange, HJ. (1992). Die Chaostheorie und mögliche Anwendungen auf das Wetter- und Klimasystem. In: Warnecke, G., Huch, M., Germann, K. (eds) Tatort „ERDE“. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77316-7_16
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