Zusammenfassung
Die spektakulären Ergebnisse der operativen Behandlung von Wirbelsäulenverletzungen mit zum Teil guten funktionellen Ergebnissen und deshalb dankbaren Patienten, lassen dagegen leider die konservativen Therapiekonzepte verblassen, obwohl sie gar nicht selten aus den verschiedensten Gründen noch benötigt werden, z. B. bei stabilen Kompressionsfrakturen, bei Serienfrakturen sowie bei allgemeiner Inoperabilität. Die negative Wertung wird insbesondere durch die angeblich lange Liegezeit, die sog. Immobilisierungsphase und die damit eingeschränkten Aktivitäten heraufbeschworen. Gerade deshalb scheint zunächst der Hinweis notwendig, daß die Liegezeiten tatsächlich vielmals zu lang ausgedehnt werden und dazu hin noch als reine Bettzeiten ausgelegt sind. Beides gilt als überholt, wenn man die Untersuchungen von Plaue, Gerner und Puhl zugrundelegt (Abb. 1). Sie fanden bei zunehmendem Druck auf einen Wirbelkörper zunächst vor allem Frakturen der vertikal gestellten Trabekel, die sich verkürzend aneinander vorbei schieben und auf den horizontal verlaufenden Trabekeln abstützen. Es entsteht also eine Verdichtung von Trabekeln im Frakturbereich und damit auch wieder eine größere Stabilität. Die zunehmende frakturbedingte Verformung bedingt demnach einen erneuten Anstieg der Belastbarkeit, die bei einer Höhenminderung von 15–20 mm bzw. einer Verformung von 3/10 und mehr gar wieder die alte Tragfähigkeit erreicht. Das bedeutet, für einen frakturierten und einen unverletzten Wirbelkörper gelten nahezu identische Druckfestigkeitswerte.
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Bilow, H. (1992). Dauer der Liegezeit bei konservativer Wirbelbruchbehandlung. In: Zäch, G.A. (eds) Rehabilitation beginnt am Unfallort. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77231-3_29
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