Zusammenfassung
Seit Ende der 70er Jahre werden hin und wieder, und leider viel zu selten, Erhebungen über die Qualität der ambulanten Arzneiversorgung in der Bundesrepublik veröffentlicht (Glaeske, Schefold, 1988). Gleichlautendes Resultat bei all diesen empirischen Arbeiten ist, daß die Arzneimitteltherapie bereits von der Auswahl der Arzneimittel her in 20 bis 50% dringend der Verbesserung bedarf, da Arzneimittel von nicht bestätigtem Nutzen mit einem ungünstigen Risiko-NutzenVerhältnis oder nicht sinnvoller Zusammensetzung angewendet werden. Damit folgt das individuell vom einzelnen Arzt genutzte Arzneimittel-repertoire durchaus den Gegebenheiten des Arzneimittelmarktes in der Bundesrepublik, auf dem sich in der Zwischenzeit rund 80.000 industriell hergestellte Produkte tummeln Konsequenz einer Zulassungsphilosophie der Bundesoberbehörde Bun-desgesundheitsamt, die das geltende Arzneimittelgesetz als Herstellerschutz- und nicht als Patientenschutzgesetz begreift Allein die Zulassungszahlen seit dem Inkrafttreten des neuen Arzneimittelgesetzes 1978 (8.255 Arzneimittel) übersteigen von der Anzahl her den Gesamtumfang der europäischen Nachbarmärkte wie z.B. in der Schweiz oder in Dänemark (BGA-Tätigkeitsbericht, 1989; Hart u.a., 1988). Zugelassen wurde vor allem in Bereichen, in denen der Markt ohnehin bereits viele Alternativen zu bieten hat, nämlich bei den Schmerz- und Rheumamitteln und im Bereich der Mittel gegen Herz/Kreislauferkrankungen.
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Literatur
BGA-Tätigkeitsbericht (1989) Institut für Arzneimittel. Ziele und Aufgaben, S. 325–331. MMV Medizin Verlag, München.
BGA-Schriften 3/88 (1988) Transparenzkonimission: Transparenzlisten der Transparenzkommission: Stand der Preise: 1. April 1988. MMV Medizin Verlag, München.
Dölle, W., U. Schwabe (1986) Ist Transparenz auf dem Arzneimittelmarkt möglich? In: Internist, 27/1986, S. 21–31.
Friebel, H., T. Schäfer, R. Balthasar, V. Dinnendahl, B. MüUer-Oerlinghausen, H. Overhoff (1987) Arzneimitteltransparenz und-beratung in Dortmund. 1. Mitteilung — Determinanten des ärztlichen Verordnungsverhaltens. In: Pharmazeutische Zeitung, 1–2/1987, S. 14–23.
Glaeske, G. (1983) Kann die Versorgung mit Arzneimitteln besser sein als das Arzneimittelgesetz? In: Ambulante Gesundheitsarbeit Argument-Sonderband, 102/1983, S. 29–48.
Glaeske, G. (1989) Arzneimittelstatistik 1988. In: Jahrbuch zur Frage der Suchtgefahren, S. 161–188. Neuland Verlag, Hamburg.
Glaeske, G., D. Schefold (Hg.)(1988) Positivliste für Arzneimittel. Nomos Verlag, Baden-Baden.
Greiser, E. (Hg.)(1981–1985) Bewertender Arzneimittelindex, Bde. 1–4. medpharm Verlag, Wiesbaden.
Hart, D., A. Hilken, H. Merkel, O. Woggan (1988) Das Recht des Arzneimittelmarktes. Nomos Verlag, Baden-Baden.
Schwabe, U., D. Paffrath (Hg.)(1988) Arzneiverordnunp-Report ‘88, S. 12. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart New York.
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Glaeske, G. (1992). Qualitätssicherung der Arzneimitteltherapie im ambulanten Bereich — Dargestellt am Beispiel eines Projektes bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse für den Kreis Mettmann. In: Häussler, B., Schliehe, F., Brennecke, R., Weber-Falkensammer, H. (eds) Sozialmedizinische Ansätze der Evaluation im Gesundheitswesen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77161-3_14
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